ÜBERGEWICHT BEIM HUND – RICHTIG ABNEHMEN!

ÜBERGEWICHT BEIM HUND – RICHTIG ABNEHMEN!

In diesem Blog zu Übergewicht beim Hund hast du erfahren, wie es zu Übergewicht kommen kann. Welche Maßnahmen ergriffen werden können, um das Gewicht deines Hundes zu reduzieren, erfährst du hier.
Lesedauer: 8min
Von: Lisa Walther
Carla SteffenGeprüft: Carla Steffen
Geändert: 01.10.2024
Veröffentlicht: 15.07.2022

Eigentlich ist die Rechnung ganz einfach: Ist dein Hund zu dick, nimmt erzu viel Energieauf. Man sollte daran denken, dass Fettgewebe im Gegensatz zu Muskulatur nicht hilft, die Aktivität des Stoffwechsels zu erhöhen. Die logische Konsequenz ist also, die Energiezufuhr soweit zu reduzieren, dass der Hund abnimmt. Das klingt banal, aber aus Erfahrung wissen auch wir, wie schwer das ist und so manch schmachtender Hundeblick hat auch uns schon zum Erweichen gebracht.

Auch dein Hund sollte – genau wie wir Menschen – nicht zu schnell abnehmen. Als Richtwert rechnet man mit etwa1,5 % der Körpermasse/Woche(maximal 2 %). Um dies zu gewährleisten, muss die Energiedichte der Ration auf60 % des Erhaltungsbedarfs des Zielgewichtesreduziert werden. Einfach die Menge des aktuell verwendeten Futters stark zu verringern, ist aber nicht ratsam. Denn: das reduziert zwar die Energieaufnahme, aber auch dieVersorgung mit wichtigen Mineralien, Vitaminen und vor allem Protein.Aus diesem Grund gibt es sogenannte “Reduktionsdiäten”- also Diäten, die speziell an die Bedürfnisse von Hunden angepasst sind, die abnehmen sollen. Diese Reduktionsdiäten haben einen niedrigeren Kaloriengehalt, sind gleichzeitig aber reich an Nährstoffen und Proteinen. Dein:e Tierärzt:in oder spezialisierte Tierärzt:innen für Tierernährung helfen dir gerne dabei, einenpassenden Futterplanzusammenzustellen.

Die meisten Hundehalter:innen sind nicht bereit, Belohnungen bei Reduktionsdiäten komplett vom Speiseplan zu streichen. Das ist auch nicht nötig, dennoch sollte man sich den Energiegehalt von Leckerlies stets vor Augen halten: Getrockneter Pansen, Schweineohren oder auch Reiswaffeln weisen wegen des geringen Wassergehaltes eine hohe Energiedichte auf, alternative Futterbelohnungen sind daher energetisch gesehen oftmals günstiger.

Je nach geschmacklichen Vorlieben des Hundes kannst du z.B. Gurken, Möhren oder Äpfel kleinschneiden. Manche Hunde lieben auch beispielsweise Erdbeeren, Heidelbeeren oder Mandarinen. Sollte dein Hund kein Fan von Obst oder Gemüse sein, kannst du auch Nudeln oder Kartoffeln weichkochen und in kleinen Mengen als Leckerei verfüttern.

Zellulose als Abnehmhelfer bei krankhaftem Übergewicht

Die geschmacksneutrale Zellulose wird aus Laubbäumen hergestellt und ist ein hervorragender Rohfaserlieferant. Zellulose reduziert die Verdaulichkeit von Kohlenhydraten und die Verweildauer des Futterbreies im Darm wird verkürzt, sodass insgesamt weniger Energie aufgenommen wird.

Die Gewöhnung an die Fasern sollte über mehrere Tage erfolgen und die Tagesdosis auf die Anzahl der Tagesportionen aufgeteilt werden. Bei einer Gabe von Trockenfutter sollte das Pulver mit etwas Wasser oder Sojajoghurt angerührt werden. Bitte sprich die Gabe und Dosierung von Zellulose mit deine:r Tierärzt:in ab, da die Gabe von Fasern bei manchen Magen-Darm-Krankheiten kontraproduktiv sein könnte.

Gemüse
Sollte dein Hund mit der reduzierten Futtermenge starken Hunger zeigen, sodass du kaum widerstehen kannst, ihm nicht doch etwas mehr als geplant zuzuteilen, empfiehlt es sich, Gemüse unter die Ration zu mischen. Einige Sorten werden roh vertragen (z.B. Salat oder Gurke), andere Sorten sollten besser gekocht werden (z.B. Brokkoli, Fenchel). Verzichte jedoch auf Mais, Erbsen und Bohnen, diese haben einen recht hohen Stärke- und folglich einen höheren Energiegehalt als andere Sorten.

Bewegung
Neben der Reduktion der zugeteilten Energie solltest du darauf achten, dass dein Hund viel bewegt wird. Gerade bei übergewichtigen Tieren empfiehlt sich „Wassersport“, da dieser gelenkschonend ist und vielen Hunden großen Spaß macht.

Gewichtskurve erstellenUm einen besseren Überblick über die Gewichtsentwicklung deines Hundes zu erhalten, ist es sinnvoll, das Tier regelmäßig zu wiegen (einmal pro Woche) und das Gewicht in eine Tabelle mit den Achsen „kg“ und „Woche“ einzutragen. Wir erinnern uns: Pro Woche sollte dein Hund maximal 2% an Gewicht verlieren.

Generell empfehlen wir, bei einer geplanten Gewichtsreduktion den Rat eine:r Tierärzt:in einzuholen, da eine ausreichende Versorgung mit Eiweiß, Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen sichergestellt sein sollte, um ein gesundes Abnehmen zu gewährleisten.

Auch unsere Tierärztinnen Carla und Veronika stehen dir bei Fragen gerne unter tierarzt@vegdog.de zur Verfügung.

Lisa Walther

Bei VEGDOG habe ich 2015 meine Karriere als tierärztliche Spezialistin für die vegane Ernährung von Hunden begonnen. Heute berate ich zahlreiche TierhalterInnen zu allen Themen rund um die pflanzliche Fütterung ihrer Lieblinge. Zudem halte ich Fachvorträge vor TierärztInnen, damit meine KollegInnen an Offenheit für diese wichtige Thematik gewinnen.

Zurück zum Blog