Futtermittelallergie beim Hund
Zunehmend finden wir die so genannten Volkskrankheiten, die wir ursprünglich vom Menschen kennen, auch beim Hund. So ist es heute nicht unüblich, dass uns auf der Hundewiese erzählt wird, der Hund eines anderen Besitzers habe eine Allergie. Neben einer Umweltallergie (zum Beispiel gegen bestimmte Pollen und Gräser) handelt es sich hierbei meist um eine Reaktion auf das Hundefutter. Heute möchten wir aufräumen mit den zahlreichen Mythen, die sich um die Futtermittelallergie beim Hund ranken.
Von: Carla Steffen
Geprüft: Veronika Hajek
Geändert: 01.10.2024
Veröffentlicht: 25.04.2024
Die wichtigsten Infos auf einen Blick
- Bei der Futtermittelallergie handelt es sich um eine Abwehrreaktion des Immunsystems.
- Häufig sind Hunde gegen tierische Proteine, glutenhaltige Getreide oder Soja allergisch. Auch Futtermilben können eine Reaktion hervorrufen.
- Erkennbar ist eine solche Allergie anhand von Hautreaktionen und Magen-Darm-Problemen.
- Zur Diagnose eignen sich Ausschlussdiäten. Bluttests sind hingegen nicht empfehlenswert, da sie sehr ungenau sind.
- Mithilfe einer Futterumstellung kann die Futtermittelallergie gut behandelt werden.
Was ist eine Futtermittelallergie?
Bei einer Futtermittelallergie bekämpft das Immunsystem mit einer Abwehrreaktion Bestandteile der aufgenommenen Nahrung. Dabei handelt es sich in der Regel um Eiweißmoleküle, die als körperfremd erkannt werden. Diese Moleküle können vielerlei Herkunft sein. Häufig stammen sie vom zugeführten Fleisch (Rind, Huhn, Lamm …). Auch Proteine pflanzlicher Herkunft wie Weizen oder Soja können Allergieauslöser sein.Einige Vierbeiner reagieren im Gegensatz dazu auf sogenannte Futtermilben. Das sind kleine Spinnentierchen, deren Vorkommen im Trockenfutter sich nicht immer vermeiden lässt. Entgegen häufiger Annahmen ist das Einfrieren des Futters keine geeignete Methode, um die Allergie zu behandeln. Die Milben sind dann zwar tot – aber dennoch im Futter enthalten. Sie werden somit trotzdem als Allergieauslöser vom Hundekörper erkannt.
Symptome erkennen: Haut- und Margen-Darm-Probleme
- Wunde und juckende Pfoten
- Gerötete Stellen zwischen den Pfoten
- Juckender Ausschlag im Halsbereich
- Entzündete Ohren
Das Hauptsymptom ist meist ein lästiger Juckreiz. Dieser kann am ganzen Körper, aber auch nur an einzelnen Stellen, zum Beispiel in den Ohren auftreten. Diese sind dann mitunter stark entzündet und schmerzhaft. Eine häufig betroffene Stelle sind außerdem die Pfoten.
So kannst du selbst überprüfen, ob dein Hund an diesen knabbert und leckt: Betrachte das Fell zwischen den Zehen einer jeden Pfote. Ist dieses rötlich verfärbt? Dann ist das ein starkes Indiz dafür, dass hier der Speichel des Hundes gewirkt hat. Eine Futtermittelallergie könnte der Auslöser sein. Bitte beachte, dass einige Hunde zusätzlich oder ausschließlich mit Magen-Darm-Problemen auf eine derartige Erkrankung reagieren.
Bluttests, Ausschlussdiät & Co. – Möglichkeiten zur Diagnose einer Futtermittelallergie
Es gibt einige Möglichkeiten, eine Futtermittelallergie zu diagnostizieren. Darunter sind einige sehr ungenau, nicht aussagekräftig (und teuer!), werden aber trotzdem noch in vielen Praxen angeboten. Wir empfehlen dir, die Finger von jeglichen Bluttests zu lassen, die eine Aussage darüber treffen sollen, auf welchen Nahrungsbestandteil dein Vierbeiner allergisch reagiert. Diese Tests sind sehr ungenau!
Der Goldstandard (die Methode, die von allen am sinnvollsten und genauesten ist) ist die Eliminationsdiät – auch Ausschlussdiät genannt. Hierbei bekommt dein Hund über einen Zeitraum von 8 Wochen eine Diät, die ausschließlich aus einer einzigen Protein- und Kohlenhydratquelle besteht. Beide sollte der Hunde noch nie vorher bekommen haben! Häufig wird Pferdefleisch und (Süß)Kartoffel verwendet. Da es zusehends Vierbeiner gibt, die keinerlei Fleischsorte vertragen, kann die Verwendung vegetarischer oder veganer Komponenten (zum Beispiel Lupine und Linsen) Abhilfe schaffen.
Neben der Möglichkeit, die Diät selbst zuzubereiten, kann man im Handel Fertigfutter erwerben, das die Anforderungen für eine Ausschlussdiät erfüllt. (Wichtig: Während der Durchführung der Ausschlussdiät dürfen keine Leckerlis, Tischabfälle, etc. verfüttert werden!) Bessern sich die Symptome in den folgenden Wochen, ist dies der erste Hinweis, dass es sich um eine allergische Reaktion auf die Nahrung handeln könnte. Im letzten Schritt füttert man erneut das ursprüngliche, vermeintlich allergieauslösende Futter. Kehren die Symptome zurück, leidet deine Fellnase mit hoher Wahrscheinlichkeit an einer Futtermittelallergie.
Geeignetes Hundefutter: Was füttere ich bei einer Futtermittelallergie?
Du kannst dann die zur Diagnose verwendete Diät wiederverwenden, um deinem Hund Linderung zu verschaffen. Bitte beachte aber, dass auf Dauer die Zugabe von Öl und Mineralstoffpulver nötig ist, damit keine Mangelerkrankungen entstehen. Wende dich unbedingt an einen Spezialisten oder eine Spezialistin für Tierernährung, um ein geeignetes Rezept erstellen zu lassen oder greife auf bedarfsdeckende Fertignahrung, wie das vegane VEGDOG Hundefutter zurück. Hunde, die sich im Wachstum befinden, dürfen im Übrigen nur ca. drei Wochen ohne die Zugabe von Supplementen auf eine Eliminationsdiät gesetzt werden. Wende dich vor der Durchführung einer Eliminationsdiät bei deinem Welpen, also bitte auch unbedingt an eine Spezialistin oder einen Spezialisten.
Im Handel sind Alleinfuttermittel für an einer Futtermittelallergie leidende Hunde erhältlich. Hier sind die Eiweißmoleküle, die eine Reaktion hervorrufen würden, so stark aufgeschlossen (bzw. so stark zerkleinert), dass der Körper sie nicht mehr als fremd erkennt. Da mitunter minderwertige Zutaten, wie Federproteine, verwendet werden, empfehlen wir dir, dich bei der Auswahl beraten zu lassen.
Eine Futtermittelallergie ist heute kein Weltuntergang mehr. Durch die richtige Herangehensweise ist sie einfach zu diagnostizieren und zu behandeln. Wir von VEGDOG arbeiten stetig daran, unsere veganen Rezepturen so verträglich wie möglich zu gestalten, damit unsere vierbeinigen Kunden mit medizinischen Beschwerden oder Einschränkungen von unserem Futter profitieren. Bei Fragen kannst du uns gerne unter tierarzt@vegdog kontaktieren.
Dein VEGDOG-Team
FAQ
Wie äußert sich eine Futtermittelallergie?
Eine Futtermittelallergie kann sich bei Hunden durch Symptome wie Juckreiz, Hautausschläge, Ohrenentzündungen und Magen-Darm-Probleme äußern.
Auf welches Fleisch reagieren Hunde am meisten allergisch?
Im Rahmen einer Studie wurden die Hauptallergene des Hundes untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass folgende Allergene bei den als positiv getesteten Hunden die meisten Reaktionen ausgelöst haben: Rindfleisch (34 %), Huhn (15 %) und Lamm (14,5 %). Neben diesen Fleischsorten zeigten die Vierbeiner auch positive Reaktionen auf Milchprodukte (17 %) und Weizen (13 %).
Welches Hundefutter löst keine Allergie aus?
Es gibt nicht das eine Futter, das von allen Hunden vertragen wird. Schließlich können sich die Allergene von Vierbeiner zu Vierbeiner unterscheiden. Hypoallergenes Futter, wie das von VEGDOG, versucht jedoch auf die Hauptallergene des Hundes zu verzichten und so ein Hundefutter zu kreieren, das von möglichst vielen Fellnasen vertragen wird.